Monatsnotiz

Monatsnotiz März 2020: Was soll ich sagen …

Was anders wird, wohin es führt,
Wie viel es bedeutet, was hier passiert,
Wie lange es dauert, bis die Milch sauer ist,
Wie viel man behält und wie viel man vergisst.

In welcher Zeit – besser: wie viele Leben?
Mit wie viel Raum und worüber noch reden?
Und die Möbel noch umstellen, nur damit man vergisst,
Was man noch hat, aber trotzdem vermisst?

Kettcar, “Jenseits der Bikinilinie”

Es ist der erste Samstag im Monat und normalerweise würde ich mich heute Nachmittag mit meinem Laptop zu Starbucks ins Café setzen, in meinem Hipster-Achtsamkeitskalender die Monatsreflexion ausfüllen und darauf basierend die entsprechende Monatsnotiz schreiben. Normalerweise.

Mittlerweile wurde schon so viel über die Coronakrise geschrieben, dass man fast nur noch Allgemeinplätze beitragen kann. Ich hätte diese Notiz gerne geschrieben, ohne das Wort auch nur einmal zu erwähnen. Geht aber irgendwie nicht. Denn natürlich beeinflusst uns momentan nichts anderes so sehr, und das wird offensichtlich auch noch eine Weile so bleiben.

Rückblick

Ich bin tatsächlich erst seit dem 20. März im Home-Office (auch so ein lustiger denglischer Begriff, der im echten Englisch etwas ganz anderes bedeutet), aber an der FH Bielefeld wurde schon vorher der Betrieb nach und nach deutlich eingeschränkt, sodass wir kaum noch Kontakte hatten. Insgesamt betreffen die Einschränkungen meine Projekte nicht in einem dramatischen Ausmaß – viele geplante Aktivitäten lassen sich virtuell durchführen.

Veranstaltungen

Dass ich Anfang März noch in Berlin beim Barcamp Open Science und dem ersten Tag der Open Science Conference war, wirkt mittlerweile fast absurd. Ich habe dort einige interessante Projekte kennengelernt und vieles aufgeschnappt, das mir noch nicht bekannt war – es überwiegt am Ende jedoch leider ein weiteres Mal der Eindruck, dass die Open-Communities oft viel zu wenig über einander und die unterschiedlichen Themenbereiche wissen. Ich würde mir wirklich wünschen, dass dort mehr Austausch stattfindet und mehr miteinander gesprochen wird, habe aber zugegebenermaßen auch immer noch keinen Vorschlag, wie das besser gefördert werden könnte.

Domain of One’s Own

Die Planungen zum Projekt Domain of One’s Own werden konkreter, Zuständigkeiten und Rollen wurden zurechtgeruckelt und wir haben uns an die neue Situation angepasst. Auch hier muss das ein oder andere virtuell durchgeführt werden, das sonst wahrscheinlich im persönlichen Gespräch vor Ort stattgefunden hätte, aber auch das stellt keine wahnsinnig großen Hürden dar.

openaccess.nrw

Hier wirkten sich die Einschränkungen auf die letzten Fokusgruppengespräche unserer Bedarfserhebung aus, sie fanden teilweise in kleinerer Runde und teilweise virtuell statt. Dennoch hatte dies keinen Einfluss auf die Ergebnisse, mit denen nun ein Fragebogen für die Online-Befragung erstellt werden kann, die im Sommer durchgeführt werden soll. Darüber hinaus haben wir die Ergebnisse der Ist-Standerhebung veröffentlicht.

Podcast Open EduRadio meets #hscamp20

Das Hochschulbarcamp, das Anfang März in Essen stattfinden sollte, war eine der ersten Veranstaltungen, die wegen der Pandemie abgesagt wurden. Eigentlich hätte ich dort gerne mit anderen ein paar Podcast-Versuche gemacht oder vielleicht sogar ein eigenes Konzept entwickelt. Stattdessen wurde ich eingeladen, bei einer Folge des Open EduRadio dabei zu sein und konnte immerhin so ein wenig Erfahrung sammeln.

Ausblick

Es wird sich wohl nicht viel ändern 😉

PS

Ja, mir ist klar, dass es in “Jenseits der Bikinilinie” um eine Trennung geht, aber ich finde den Refrain trotzdem so wahnsinnig passend für diese Zeit. Und als Anhängerin des New Criticism ist es mir eh egal, was uns der Autor damit sagen wollte. 😉

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